Fazit

Die Landwirtschaft ist eng mit dem Klima verbunden, sie ist davon abhängig und beeinflusst es durch Emissionen gleichzeitig. Der Klimawandel bringt deshalb für die Schweizer Bauernfamilien grosse Herausforderungen in verschiedenen Bereichen mit sich. Sie müssen sich rechtzeitig über vorausschauende Betriebsplanung und lang-, mittel-, und kurzfristige Massnahmen an die sich ändernden Bedingungen anpassen. Die Frage ist nicht «ob», sondern «wann und wie» die Anpassung stattfinden soll. Dazu sind geeignete Rahmenbedingungen (Agrarpolitik, Abnahme neuer Produkte, etc.) und Planungssicherheit notwendig und werden ständig weiterentwickelt.

Komplexe biologische und chemische Prozesse erschweren die lineare Reduktion von Klimagasen

Gleichzeitig sind die Schweizer Bäuerinnen und Bauern gefordert, ihre Treibhausgas-Emissionen zu senken und so einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Oft liegen der landwirtschaftlichen Produktion jedoch komplexe biologische und chemische Prozesse oder Wechselwirkungen zugrunde. Entsprechend schwierig ist es, die klimarelevanten Emissionen linear zu reduzieren. Die Komplexität steigt, wenn man das gesamte Ernährungssystem bis hin zum Konsum miteinbezieht. Genau diese konsumbezogene Betrachtungsweise ist aber notwendig, denn es ist in erster Linie die Nachfrage, welche das Angebot bestimmt. Werden nachgefragte Lebensmittel statt in der Schweiz anderswo auf der Welt produziert, ist die Wirkung auf das Klima infolge Transport und Lagerung sogar kontraproduktiv.

Klimaabkommen von Paris: Klimaschutz darf nicht auf Kosten der Lebensmittelproduktion geschehen

Die gegebenen biologischen und chemischen Prozesse bei der Lebensmittelproduktion führen dazu, dass sich die Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft nicht beliebig senken lassen. Diesem Umstand, und der Tatsache, dass in mehreren Entwicklungsländern noch immer viele Menschen an Mangelernährung und Hunger leiden, trug das Klimaabkommen von Paris Rechnung. Im Abkommen ist festgehalten, dass Klimaschutz nicht auf Kosten der Lebensmittelproduktion geschehen darf. Die Landwirtschaft nimmt damit in der internationalen Klimadebatte eine ihrer elementaren Aufgabe entsprechende Sonderstellung ein. Ziel muss es sein, alle Akteure der Agrar- und Ernährungswirtschaft einzubeziehen, damit die Emissionen nicht innerhalb der Wertschöpfungskette verlagert werden.

Alle Wirtschaftssektoren und die Bevölkerung sind gefragt

Die gemessene Wirkung der Massnahmen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft weist darauf hin, dass es schwierig ist die THG-Emissionen, um einen wesentlichen Anteil zu senken, ohne die Produktion stark einzuschränken. Um den Herausforderungen zu begegnen, die im Zusammenhang mit dem Klimawandel auf die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft zukommen, müssen zusätzliche Sektoren der Wirtschaft sowie die Bevölkerung mitarbeiten. In erster Linie braucht es zusätzliche Forschung bezüglich Anpassungsstrategien und Klimaschutzmassnahmen. Einige Massnahmen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen sind zwar bekannt, deren Umsetzung und damit Wirkung ist jedoch nicht ausreichend in der Praxis getestet. Weiter sind auch Konflikte mit anderen Zielen wie z. B. dem Tierwohl zu lösen. Für Massnahmen, deren Wirksamkeit bereits bestätigt ist (wie z. B. Biogasanlage) braucht es geeignete Rahmenbedingungen, um sie wirtschaftlich umzusetzen.

Alle müssen sich ihres Einflusses auf das Klima bewusst werden

Und schliesslich ist eine gesellschaftliche Diskussion zum Konsumverhalten nötig, so dass dieses klimafreundlicher wird. Klimabewusste Menschen kaufen hauptsächlich lokale und saisonale Produkte ein, essen bewusster und ausschliesslich Schweizer Fleisch und vermeiden Food Waste. Die Schweizer Bauernfamilien leisten gleichzeitig ihren Beitrag, um die Treibhausgase bei der Lebensmittelproduktion zu reduzieren und passen sich innovativ an den Klimawandel an. Die Landwirtschaft stellt sich somit den Herausforderungen und trägt ihren Teil zur Lösung des Problems bei.


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