Emissionen reduzieren - aber wie?

Der Boden als Senke und Quelle

Landwirtschaftliche Böden können sowohl Kohlenstoffsenken wie auch -quellen sein. Sie können also Kohlenstoff im Boden halten (Senken), aber auch freisetzen (Quellen). Speichern können Böden Kohlenstoff über eine bodenschonende Bewirtschaftung wie Gründüngung, reduzierte Bodenbearbeitung oder eine geeignete Fruchtfolge. Das Potenzial für die zusätzliche Speicherung von C im Boden über diese Massnahmen ist gering, aber nicht zu vernachlässigen, da sie gleichzeitig zur Erhöhung der Bodenqualität beitragen. Interessante Möglichkeit für eine langfristige Speicherung bietet das Einarbeiten von hochwertiger Pflanzenkohle. Diese Massnahme ist momentan noch nicht gänzlich erforscht und teuer, weshalb sie bisher nur versuchsweise in Anwendung ist. Wenn die Preise für diese Technologie sinken und ihre positive Wirkung erwiesen ist, könnte sie dem Katalog der bereits bestehenden Massnahmen hinzugefügt werden.

Als Beispiel Agroforst

Agroforstsysteme sind multifunktionale Landnutzungssysteme, bei denen gezielt gesetzte Bäume und Sträucher auf der landwirtschaftlich genutzten Fläche wachsen. Die Bäume entziehen für ihr Wachstum der Atmosphäre CO2. Ein Teil dieses Kohlenstoffes wird ins Holz, der andere über das Wurzelsystem in den Boden überführt und im Humus gespeichert. Agroforstsysteme ermöglichen, auf bisher rein landwirtschaftlich genutzten Flächen Kohlenstoff langfristig zu speichern und damit das CO2 in der Atmosphäre deutlich zu reduzieren. Voraussetzung ist, dass dieses Holz nach der Ernte verarbeitet wird und nicht verrottet. Das würde wiederum CO2 freisetzen. Durch ihren wirksamen Schutz gegen starke Erosion verhindern die Bäume zudem den Verlust von Kohlenstoff (C) aus den Böden. Diese Praxis birgt indessen gewisse Risiken des Produktionsausfalls aufgrund der Ressourcenkonkurrenz. Sie kann aber die Erosion und so die daraus entstehenden CO2-Emissionen des Bodens begrenzen.

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