Emissionen reduzieren - aber wie?

Landwirtschaftliche Klimaschutzmassnahmen

Die Datengrundlage für die Einschätzung von Potenzialen der Reduktion von Treibhausgas-Emissionen der Landwirtschaft ist mit Unsicherheiten behaftet. Gründe sind die Komplexität der unterliegenden Prozesse und die aufwändige Messmethodik. Für die Messung der Emissionen einer Milchkuh muss diese beispielsweise einige Tage in einem geschlossenen System leben, was teuer und dem Tierwohl nicht unbedingt zuträglich ist. Ausserdem lassen einzelne Messungen an spezifischen Standorten oft nicht auf ein allgemeingültiges Reduktionspotenzial schliessen. Schrade et al. (2023) haben beispielsweise aufgezeigt, dass in der Milchwirtschaft nicht nur die Futterzusammensetzung eine Rolle für die Emissionen von Treibhausgasen und Ammoniak spielt, sondern auch Wind und TemperaturenQ11.

Die im Folgenden vorgestellten Massnahmen orientieren sich an deren Praxistauglichkeit und daran, dass sie eine wirtschaftliche Lebensmittelproduktion zulassen.

Die Nutzungsdauer von Wiederkäuern zu verlängern oder sie mit Ergänzungsfuttermitteln füttern, die ihre Methanproduktion senkt, sind zwei Massnahmen, die zu einer höheren Produktivität führen. So produziert eine Kuh erst ab ihrem zweiten Lebensjahr, nach ihrem ersten Kalb, Milch. Deshalb hat ihre Lebensdauer grossen Einfluss auf das Verhältnis verursachte Emissionen und gelieferte Milchmenge. Die Forschung interessiert sich auch für den Einfluss verschiedener Pflanzenarten wie die Esparsette, mit denen man die Methanproduktion beim Wiederkäuern senken kannQ12.

Im weiteren Prozess ermöglichen Biogasanlagen die Verwertung des Hofdüngers (Gülle und Mist), wobei sie gleichzeitig ihre direkten Emissionen begrenzen und Biomethan (Biogas) oder Strom und Wärme produzieren. Die Wirksamkeit von Dünger kann man mit einer stabilisierten Form (ENTEC 26) erhöhen. Das senkt die Emissionen von Lachgas (N2O) und verbessert gleichzeitig die Verfügbarkeit des Stickstoffs für die Pflanzen. Die Stiftung KliK unterstützt die Verwendung dieses klimafreundlichen Düngers finanziell. Am effizientesten bringt man diesen Dünger gemäss Düngungsnormen und Korrekturfaktoren sowie mittels «Precision Farming» aus, was die Verluste durch das äusserst präzise Düngerausbringen beschränkt.

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